DIEPHOLZER MOORNIEDERUNG OKTOBER 2010

Kraniche auf dem Feld

Am Donnerstag den 28.10. haben wir uns aufgemacht um ein langes Wochenende in der Diepholzer Moorniederung zu verbringen. Wir haben uns auf der Ferienanlage des Ehrlingshofes in Rehden mit Gudrun und Ingo vom NABU Dortmund getroffen. Der Ehrlingshof ist ein ausgezeichneter Ausgangspunkt um die umliegenden Moore zu erkunden. Das Rehdener Geestmoor mit seinem großen Turm ist nur 4 km entfernt und somit selbst mit dem Fahrrad sehr gut zu erreichen. Der Link zur Anlage: www.ehrlingshof.de . Gudrun und Ingo waren schon am Wochenende vorher angereist und hatten das Gebiet etwas erkundet. Unser Hauptinteresse galt den Kranichen , von denen laut Internet zu dieser Zeit 33.000 in der Diepholzer Moorniederung rasten sollten.

Den ersten Nachmittag haben wir mit einem kleinen Rundgang auf dem wunderschönen Ehrlingshof , grillen und klönen verbracht. Am nächsten Morgen aber sind wir dann bei strahlendem Sonnenschein mit den Rädern losgefahren um die nähere Umgebung in Richtung Moor zu erkunden. Schon bald konnten wir die ersten Kraniche rufen hören und sie dann auch als größere und kleinere Trupps auf den abgeernteten Maisfeldern beobachten. Die Fluchtdistanz der Kraniche ist hier sehr groß , so das sie schon bei der kleinsten Störung auffliegen. Es bedarf viel Fingerspitzengefühl um sie nicht unnötig auf Ihrer Rast zu stören. In den Feldern konnten wir auch in sehr großer Zahl Grau, Bläß und Saatgänse (Anser rossicus)beobachten. Eine Saatgans hatte einen gelben Halsring den wir noch weitermelden um die Herkunft dieser Gans zu erfahren. Nach einer ausgiebigen Mittagsrast sind wir dann mit dem Auto ins Rehder Geestmoor auf den Moordamm gefahren. Dort kann man ein ganz besonders Spektakuläres Schauspiel beobachten. Tausende Kraniche fliegen dort ab ca. 1 Std. vor Dunkelheit ein um Ihre Schlafplätze für die Nacht zu finden. Ein unglaubliches Erlebnis, das uns mit Tränen in den Augen staunen ließ. Das muss man einmal erlebt haben. Am nächsten Tag sind wir mit dem Auto die kleinen Straßen in der Umgebung abgefahren um nach Kranichen Ausschau zu halten. Auch hier sind wir auf große Gruppen gestoßen , die ebenso scheu waren und dementsprechend schnell aufgeflogen sind , sobald man den Wagen angehalten hat. Unser Weg hat uns dann in das Neustädter Moor geführt, wo uns eine lange Wanderung durch die unterschiedlichsten Habitate geführt hat. Belohnungen waren Beobachtungen von einem Raubwürger, Raufußbussard und unzähligen Kleinvögeln die auf Futtersuche durch das Gebiet streiften. Highlights waren hier die Bergfinken, Haubenmeisen und Zeisige . Am späten Nachmittag sind wir dann wieder ins Rehder Geestmoor um die Kraniche beim Einflug zu den Nachquartieren zu beobachten. Ebenso spektakulär waren die Mengen an Vogelbeobachtern die sich an diesem Samstag  Abend dort versammelt hatten. Im Aussichtsturm hatte wahrscheinlich nicht mal mehr eine Maus Platz und der Moordamm war fast vollständig mit Autos zugeparkt. So viele Spektive und Fotoausrüstungen auf einem Haufen kannten wir bis dahin nur aus dem Ausland. Das gibt uns Hoffnung das das Hobby der „Birder“ auch bei uns immer mehr auf Interesse stößt. Auch an diesem Abend konnten wir in großer Zahl Kraniche und Gänse beobachten. Sehr glücklich und mit 62 Vogelarten auf unserer Liste sind wir dann am Sonntag wieder Richtung Heimat gefahren. Mit dem Fazit: Wir kommen wieder. Das Moor ist vor allem auch in  den Sommermonaten ein sehr interessantes Exkursionsziel.

Weitere Infos unter : www.bund-dhm.de

 

DAS REGT MICH AUF.......

Vor zwei Wochen bin ich zum Rombergpark gefahren um dort die wunderschöne riesengroße Blumenwiese zu bestaunen und dort zu fotografieren. Die Wiese erstreckte sich über das gesamte Tal und war ein lebendiges Paradies für Schmetterlinge, viele Arten von Insekten und somit auch für viele Vögel. Zahlreiche Mauersegler nutzen die langgestreckte Wiese wie eine Autobahn um dort im Flug nach Insekten zu jagen. Ich konnte  Fotos von großen Ochsenaugen, Schornsteinfeger, Weißlingen, gebänderten Prachtlibellen und und unzähligen anderen Arten machen. Ein absolutes Highlight in den sonst so aufgeräumten Dortmunder Parks. Umso entsetzter war ich dann , als ich sehen musste das man, mitten in der Hauptblütezeit,  die gesamte Wiese komplett abgemäht hatte. Nach einigen Telefonaten habe ich erfahren, das der Rombergpark diese und andere Pflegemaßnahmen an das Stadtgrün abgegeben hat.  Dort wird dann wohl mit dem Kalender entschieden, wann welche Pflegemaßnahmen durchgeführt werden, und nicht nach ökologisch sinnvollen Gesichtspunkten. Alle reden von Biodervisität , aber wenn es um wirtschaftliche Aspekte geht steht der Schutz der Natur oft sehr weit hinten an. Und dabei hätte man die ganze Sache ja auch noch etwas erträglicher machen können, indem man nur einen Teil der Wiese gemäht hätte und den anderen als Rückzugsort für die vielfältigen Arten dort stehen gelassen hätte. Darüber sollte man in den Planungsbüros einmal nachdenken.
Brigitte Handy
 

NEUESTE PHOTOS AUS DORTMUND

WINTERWANDERN IN DORTMUND STATT WESER EXKURSION

An und für sich hatten wir für den heutigen Tag (10. Januar) eine Exkursion mit dem NABU Dortmund geplant. Es sollte nach Minden an die Weser gehen. Unglaubliche 29 Personen hatten sich für diese Tour angemeldet. Dafür mußten wir dann auch gleich einen Bus mieten. Um zu sehen, wie man mit einem großen Reisebus an der Weser klar kommen würde sind wir zu Weihnachten noch einmal in das Gebiet gefahren um gute geeignete Stellen ausfindig zu machen. Alles passte perfekt. Bis auf das Wetter. Das Tief Daisy hat uns einen Riesen Strich durch die Rechnung gemacht. Außgerechnet an diesem Wochenende sollte ein Mega Schneesturm durch unsere Lande ziehen. Zum Glück konnten wir den Bus noch stornieren. So , nun waren wir also Zuhause mit einem freien Sonntag. Mein Mann hatte ordentlich Hummeln im Hintern und wollte unbedingt birden gehen. Also,  trotz Schneegestöber raus in Dortmund. Wir haben uns zu Fuß von Zuhause auf den Weg gemacht. Schon auf dem ersten Radweg in der Nähe unseres Hauses hatten wir jede Menge tolle Beobachtungen. Mehrere Trupps von Gimpeln und Schwanzmeisen begleiteten uns auf unserem Weg. Es ging an der Emscher in Hörde entlang in Richtung Rombergpark. An der Emscher sahen wir eine Gebirgsstelze, die im Wasser nach Nahrung suchte. Weiter ging es an Phoenix vorbei. Wir sahen einige Leute auf dem eigentlich gesperrten Gelände spazieren gehen. Die Neugierde hat gesiegt und wir sind auch durch einen halb offenen Absperrzaun auf das Gelände von Phönix West. Bei dem vielen Schnee konnte man von dem Gelände selbst nichts erkennen. Wir sind von dort dann weiter in den Rombergpark. Unterwegs sahen wir dann noch einen Bergfinken und eine Sumpfmeise. Im Rombergpark angekommen sind wir direkt zum Teich gegangen. Es gibt dort ein kleines offenes, eisfreies  Stück auf dem Teich, auf dem sich sehr übersichtlich alle Wasservögel versammelt haben. Insgesamt haben wir 33 Nilgänse, 30 Lachmöwen, 1 Sturmmöwe, 1 Fleckschnabelente , 2 Rotschulterenten und einige andere Wasservögel gesehen. Ein Rotkehlchen war fast aufdringlich und hüpfte in Makroentfernung um uns herrum. Die Enten und Nilgänse wurden von einigen Leuten gefüttert. Ein Paar kam und war sehr glücklich "seine" Rotschulterenten wiederzusehen und fütterte sie aus der Hand. Das hatten wir nun gar nicht erwartet. Wir beschlossen auch den Heimweg zu Fuß zurückzulegen und nicht  mit dem Bus zu fahren. Auf dem Rückweg sind wir dann über den Steinklippenweg gegangen um nicht wieder auf Phönix unter dem Zaun durchklettern zu müssen. Wir wurden dafür mit 2 Beobachtungen von Bussarden belohnt. Auf der Emscher kurz vor Hörde belohnte uns dann ein Eisvogel für den weiten Weg. Er saß über dem Bach und beobachtete das Wasser um dann pfeilschnell einzutauchen und mit einem kleinen Leckerbissen wieder aufzutauchen. Herrlich!! Zuhause angekommen waren wir dann zwar K.O., aber gar nicht so unglücklich über den Tag den wir in Dortmund verbringen mußten.

07.09.08 RIESELFELDER MÜNSTER

Schon seid dem 31. 08. haben wir über verschiedene Verteiler die Meldung bekommen das in den Rieselfeldern Münster ein kleines Sumpfhuhn gesehen wurde. Am 04.09. waren es dann sogar 2 Stück. Wir beschlossen dann am Wochenende zusammen mit Erich und Robin Kretzschmar hinzu fahren. Die ganze Woche über haben wir gehofft das sie am Wochenende immer noch da ist, und vor allem das das Wetter nicht all zu schlecht ist. Aber die Vorzeichen waren gut und somit sind wir am Sonntag morgen um kurz vor 6 in Dortmund aufgebrochen. Als wir um 7 Uhr an der gemeldeten Stelle angekommen sind waren schon 4 weitere Birder vor Ort. Wir haben dann ein paar Minuten lang den Schilfsaum abgesucht, und ich habe dann beschlossen noch zur Hütte direkt um die Ecke zu gehen und dort auch zu suchen. Hier war auch schon ein Birder der nach der Kleinralle Ausschau hiehlt. Das Licht hier war fantastisch und wir hofften das das Sumpfhuhn hier auftauchen würde. Statt dessen ist Erich nach ca. 15 Min. dort aufgetaucht um mir zu erzählen das Sie das Sumpfhuhn an der anderen Seite gesehen hatten. Es war schön aus dem Schilf herraus gekommen und maschierte dann vor dem Schilf entlang, wurde aber von einer Wasserralle schnell weider ins Schilf getrieben. Das Licht hier war  sehr schlecht. Wir mußten direkt in die Sonne schauen, und somit konnte man teilweise gar nichts mehr erkennen.  Wir haben dann eine lange Weile Ausschau gehalten, aber das Sumpfhuhn ist nicht wieder aufgetaucht. Ich habe mir schon gedacht: Toll. Alle haben es gesehen, nur ich mal wieder nicht. Kurze Zeit später verschwand die Sonne dann hinter den Wolken und man hatte einen sehr guten Blick auf den Schilfsaum. Und weil Ausdauer fast immer belohnt wird ließ sich das Sumpfhuhn dann auch kurze Zeit später wieder sehen. Es maschierte schön gemächlich vor dem Schilf entlang und wir konnten alle einen guten Blick darauf werfen. Das war doch mal wieder eine dieser fantastischen Birdinggeschichten. Die Meldungen über Club 300, Ms Ornis und NW Ornis sind schon Gold wert. Wir haben uns dann noch eine kleine Weile im Gebiet umgeschaut und dabei einige Limikolen, Enten und viele Singvögel gesehen.

16.& 17.08.08 RIESELFELDER MÜNSTER

Am Wochenede haben wir uns endlich mal wieder zu den Rieselfeldern nach Münster aufgemacht. Nicht das wir keine Lust oder keine Zeit gehabt hätten, die hohen Benzinpreise haben uns einfach davon abgehalten.  Aber jetzt musste es einfach mal wieder sein.

Wir sind Samstag Mittag bei strahlendem Sonnenschein dort angekommen und haben uns auf eine Runde im alten Teil des Reservates aufgemacht.  Kurz nach Beginn haben wir am 22er ein uns sehr gut bekanntes "Ping" gehört. Bartmeisen. In Ungarn haben wir sie so oft gehört das uns Ihr Gesang in Fleisch und Blut übergegangen ist. Leider haben Sie sich nur einmal ganz kurz im Flug gezeigt.  Weiter ging es dann zur Aussichtshütte am 26er. Vor der Hütte mitten auf dem Weg hatte es sich ein Schwan gemütlich gemacht, der auch nur unter großem Protest und mit viel fauchen den Weg frei gemacht hat. Während ich draußen eine wunderschöne blutrote Heidelibelle photografiert habe hat  Neil auf dem 26er schon das nächste Highlight entdeckt. Eine Wasserralle spazierte in aller seelenruhe am Ufer auf und ab. Sie ließ sich auch recht gut photografieren, obwohl es etwas zu dunkel war im Dickicht. Aber trotzdem immer wieder schön wenn man diese scheuen Vögel mal in aller Ruhe bewundern kann.

In der Hütte  haben wir auch einen Bekannten vom Nabu Dortmund, den Siegfried Kolbe getroffen. Er war mit 2 weiteren Herren unterwegs. In den Rieselfeldern trifft man immer mal wieder auf Bekannte.   Weiter ging es dann zum 34er. Dort haben wir auf der anderen Seite des Teiches am Schilfrand ein Tüpfelsumpfhuhn gesehen. Auch dieses spazierte in aller Ruhe am Schilf entlang. Allerdings hiehlt es sich ein bißchen mehr  hinter den ersten Schilfhalmen auf, so das es nicht ganz so gut zu sehen war.