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NORD SPANIEN NOVEMBER 2009

Im November 2009 haben wir beschlossen dem nasskalten Wetter in Deutschland noch einmal kurz zu enfliehen und dabei im Norden Spaniens Vögel zu beobachten. Beides hat perfekt geklappt. Das Wetter meinte es gut mit uns, sonnig und jeden Tag zwischen 15 und 20 Grad, und große Zahlen an Vögeln. Unsere Basis hatten wir in LÀmpolla, ca. 160 km südlich von Barcelona. Dort hatten wir sehr preiswert ein kleines Appartment gemietet. Hier der Link dazu: http://www.holidaylettings.co.uk/rentals/l-ampolla/79431 .

Unsere Beobachtungsgebiete waren: Das Ebro Delta, Els Ports, die Steppe südlich von LLeida, Pla D`Urgell, El Perello und der Hafen von L`Almetlla del Mar. Nicht alle Arten die wir gerne gesehen hätten konnten wir finden, aber nach der einer Woche konnten wir 108 Arten auf unserer Birdingliste vermerken. Des weiteren konnten wir noch einige Schmetterlinge und auch einige Libellen beobachten. Im April fahren wir für 4 Wochen mit unserem Camper in den Norden Spaniens  und dieser kleine Tripp läßt die Vorfreude darauf noch steigen.

EBRO DELTA

Das Ebro Delta beginnt ca. 2km von LÀmpolla .  Mit einer Fläche von etwa 320 km² gehört es zu den größten Feuchtgebieten der Mittelmeerküste. Wir haben hier mehrere Tage mit Beobachtungen verbracht. Unsere Hauptziele waren: Les Olles, Riet Vell, El Garxal, Illa de Buda, La Tancada, Punta de la Banya, L`Encanyissada. Und natürlich die gesamten Reisfelder die dazwischen liegen. Beeindruckend  waren die großen Zahlen von Wasservögeln. Viele unserer heimischen Vögel nutzen das Delta zur Überwinterung. Die Higlights waren braune Sichler, Flamingos und die vielen Reiherarten. Aber auch für Kleinvögel bietet das Delta ein hervorragendes Winterquartier. Bart und Beutelmeisen, Mariskensänger und Blaukehlchen konnten hier einfach beobachtet werden. Aber wirklich beeindruckt hat uns die große Zahl an Wasserrallen und Purpurhühnern. Aus jedem Schilfrand konnte man das quicken der Rallen und Purpurhühner hören. Einer unserer Lieblingsplätze war die Beobachtunghütte bei Riet Vell. Sogar bei einem fast ganztägigen Aufenthalt ist es uns hier nicht langweilig geworden.

ELS PORTS

Els Ports Nationalpark liegt ca. 50km westlich vom Ebrodelta. Der Park ist eine  wenig besuchte Bergregion Nord Spaniens. Ausgangspunkt für unsere Tour war der Ort Roquetes . Von hier fährt man einige Kilometer durch sehr ausgedehnte Olivenhaine. Hier sollte man immer mal wieder anhalten um nach den verschiedensten Singvögeln und auch dem Wiedehopf Ausschau zu halten. Nach einigen Kilometern erreicht man die Berge. Hier führt eine Straße  bis auf den Gipfel des Mont Caro ( 1447m. ). Unterwegs haben wir auf den höchsten Klippen viele Gänsegeier gesehen. Die Strasse bietet immer wieder spektakuläre und atemberaubende Aussichten. Der Blick geht vom Gipfel bis ins Ebro Delta und das dahinterliegende Meer. Nachdem wir den Weg zurück nach Roquetes gefahren sind haben wir uns auf den Weg gemacht in den Norden des National Parks. Hier kann man von Horta de Sant Joan eine wunderschöne Tour durch ein Tal ins Herz von Els Ports unternehmen. Viele Wanderwege kreuzen die Fahrstrasse und immer wieder kommt man an einen wild fließenden Gebirgsbach vorbei, an dem man Eisvögel und Wasseramseln beobachten kann. Auch hier sollte man die höchsten Bergspitzen nach Gänse und Mönchsgeiern absuchen. Wir haben in Els Ports insgesamt 26 Gänsegeier gesehen.

LLEIDA UND PLA DE URGELL

Noch im dunkeln sind wir aufgebrochen zum Pla D`Urgell, der ca. 25 km östlich  von Lleida liegt. Hier hat man 2 Hauptziele die man anfahren sollte. Wir haben unsere Beobachtungen bei Ivars d`Urgell begonnen. Hier findet man neu angelegte Naturpfade mit Beobachtungshütten und Türmen. Es können zu jeder Jahreszeit interessante Beobachtungen gemacht werden. Unter anderem hat man hier große Chancen die Flughühner bei Ihrem morgentlichen Besuch des Sees beobachten zu können. Leider hatten wir dieses große Glück nicht. Entschädigt wurden wir durch einige Rote Milane und Rohrweihen die über dem See gejagt haben. Unser zweites Ziel war der See bei Villa- Sana. Auch hier findet man neu angelegte Beobachtungs Möglichkeiten. Unser Highlight hier waren einige Bartmeisen. Von Pla d´Urgell aus sind wir zum alten Flugplatz südlich von Lleida gefahren. Den Abzweig zum Flughafen findet man auf der Strasse von Puigverd d`Lleida , kurz vor Lleida. Der Flughafen gehört zu den großen Steppengebieten südlich von Lleida. Hier hat man die Möglichkeit Groß und Kleintrappen und auch die Steppenlerchenarten beobachten zu können. Wir konnte Kalanderlerchen, Schwarzer Milan und einen Baumfalken beobachten. Ansonsten beeindruckt der Ort auch einfach durch seine Stille und Weite. Vom Flugplatz aus haben wir uns auf den Weg gemacht ein wenig von den Steppengebieten zu sehen. Dafür sind wir nach Castelldans gefahren und haben die kleine Strasse nach Aspa und dann weiter nach Alfes befahren. hier bekommt man einen guten Eindruck von den Stepppengebieten. Außerdem herrscht hier so gut wie kein Verkehr, das man sehr langsam fahren und jederzeit anhalten kann. Kleine sandige Tracks führen noch tiefer in das Gebiet, sind aber oftmals als Privatwege gekennzeichnet. Wir haben leider kein Glück mit den Trappen oder Flughühnern gehabt. Zweimal konnten wir kleine Gruppen von Rothühnern sehen, aber die Flüghühner blieben für  uns verborgen. Somit bleibt auch hier die Erwartung für das Frühjahr hoch.   

EL PERELLO

Von El Perello aus führt die Landstrasse TV 3022 in das Gebiet von Sierra del Boix und Sierra del Carbo. Bei Km 7 biegt man ab in Richtung Pintures Rupestres. Der Weg führt auch hier durch Olivenhaine in die Berge. Hier sollte man immer wieder anhalten um nach Vögeln Ausschau zu halten. Wir hatten Glück auf eine einsame Zippamer zu treffen. Am Ende des Weges findet man einen Parkplatz von dem aus man eine schöne kleine Rundwanderung unternehmen kann. Mit Glück trifft man hier auf Greifvögel, wie den Habichtsadler. Aber auch Geier und die scheuen Iberischen Steinböcke kann man auf den höchsten Klippen beobachten. Unsere Rundtour "El Perello" haben wir mit einer Fahrt auf der Strasse T 301 zwischen Benifallet und Totosa weitergeführt. Auf dieser Strasse hat man immer wieder wunderschöne Blicke auf den Ebro Fluss. Sie windet sich durch die Berge und später durch Orangenplantagen. Hier haben wir die schönen Felsenschwalben beobachten können.

ALMETLLA DEL MAR

Almetlla findet man ca. 10 km Nord östlich von L`Ampolla direkt am Meer. Hier haben wir um 3 Uhr nachmittags den Hafen besucht. Nach und nach kommen die Fischer vom Meer in den Hafen. Im Schlepptau haben sie riesige Schwärme von Möwen, Sturmtauchern und Basstölpeln. Während  die Sturmtaucher und  Basstölpel noch vor dem Hafen kehrt machen wimmelt es für ein paar Stunden im Hafengebiet von Möwen. Ein unglaubliches Schauspiel. Selten hat man so gute Möglichkeiten Möwen zu bebachten und aus nächster Nähe zu photografieren. Wir konnten dort Weißkopfmöwen, Schwarzkopfmöwen, Lachmöwen, Korallenmöwen, Heringsmöwen, Brandseeschwalben, Kormoran, Mittelmeer Sturmtaucher und Basstölpel beobachten. Der Schwarzschnabel Sturmtaucher ist auch ein Stammgast dort, den wir aber nicht eindeutig erkennen konnten. Ein wahres Spektakel, das immer wieder einen Besuch lohnt.

von und benutzte Bücher und Karten: Where to watch birds in Northern Spain von Michael Rebane und Ernest Garcia, Kosmos Vogelführer Svensson..., Marco Polo Karte Spanien, des weiteren kann man viel Info über folgende Website bekommen: http://www.birdinginspain.com/ Leider nur in englisch. Gerne helfen wir mit Infos und Material weiter.

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